Kronen Zeitung
ZUM VERRÜCKTWERDEN
Irre! Coach am Morgen geholt und am Abend gefeuert
Früher einmal ist Piacenza Calcio ein passabler Serie-A-Klub gewesen, bei dem sogar nachmalige Stars wie Giuseppe Signori, Filippo Inzaghi oder Alberto Gilardino ihre Fußball-Schuhe geschnürt haben – inzwischen sind die Norditaliener nur mehr in der viertklassigen Serie D zu finden, wo sie sich dieser Tage noch dazu mit einer beinahe unfassbaren Trainerposse lächerlich gemacht haben! Denn an einem einzigen Tag verbrauchte Piacenza Calcio gleich drei (!) Cheftrainer …
Aber alles der Reihe nach – am Dienstagmorgen hieß der Coach des Klubs noch Carmine Parlato. Nach der 0:1-Niederlage von Piacenza bei San Marino am Wochenende und lediglich drei errungenen Punkten in den vergangenen sechs Liga-Partien entschied sich Präsident Marco Polenghi allerdings für einen Schnitt: Er warf den erst seit dem 7. Oktober amtierenden Parlato hinaus und präsentierte Simone Bentivoglio als Nachfolger auf dem Trainerposten.
Präsident knickte vor den Fans ein
Der 39 Jahre alte Bentivoglio leitete denn auch gleich ein Training mit der in der Serie D aktuell auf Platz 11 liegenden Mannschaft – und ward dennoch am Abend bereits wieder gefeuert. Und wieso? Weil die organisierte Piacenza-Fanszene mit heftigem Protest gegen den neuen Trainer aufwartete, mit dem Boykott der Spiele des Klubs drohte – und der Präsident vor den Fans einknickte …
No-Go für die Piacenza-Fans
Freilich: Die Ablehnung Bentivoglios kommt nicht von ungefähr – dieser war als Spieler im Jahr 2011 in einen großen Wettskandal involviert und für 13 Monate gesperrt gewesen. Ein Mann mit so einer Vergangenheit ist offensichtlich ein No-Go für die Piacenza-Fans.
Posse endgültig perfekt
Daher musste Präsident Polenghi am Abend gleich noch einmal einen neuen Trainer suchen: Und zauberte – um die Posse endgültig perfekt zu machen – den Vorgänger des am Morgen gefeuerten Parlato aus dem Hut, den am 7. Oktober trotz einer Bilanz von bis dahin zwei Siegen, zwei Remis und nur einer Niederlage geschassten Stefano Rossini …
Mehr zu diesem Beitrag gibt es auch auf krone.at